Chronik des Jazzclub Erfurt zum 40 Jährigen Jubiläum

1982
Gründung des Jazzclub Erfurt im Zentralen Klub der Jugend 
und Sportler (ZKdJS), dem heutigen Stadtgarten.

23.3.1982: 1.Konzert mit dem Ulrich Gumpert Trio

25.3.1982: offizielle Gründung des Jazzclub Erfurt, mit der Band "Collage" ( Erfurt) im Klubraum des ZkdJS.

 

 

Durch die Programmvielfalt vom Blues, Dixieland, Modern Jazz, Jazzrock bis zum Freejazz wurde der Jazzclub regional und überregional bekannt. Neue Veranstaltungsreihen wurden ins Leben gerufen: Jazzfrühschoppen Jazzmenü, Jazzfrühling, Jazz Rabatz ....

 

1983 – 1989 Wanderzirkus

Alhambra Kino, Union Kino, Panorama Kino, WaB Kinder u.Jugendbibliothek, Thüringenhalle, Kultur und Freizeitzentrum Moskauer Platz (KuFZ), Gildehaus (Jazzmenü) Galerie Erph, HO Gaststätte "Erholung" (Jazzfrühschoppen), E-Burg, Rathaus, Mu-Keller, Predigerhof, Johannes Lang Haus.

Mitglieder unternehmen auch Reisen zur Jazzbühne Berlin, Dixielandfestival Dresden, Jazz Jamboree Polen, Leipziger Jazztage, Peitz

 

1989-1992

Trennung vom ZKdJS und Wechsel zum Kulturbund mit der Hoffnung im Haus Dacheröden eine neue Spielstätte zu erhalten.
Es begann die schwierigste Zeit für den Jazzclub. Viele Mitglieder verließen den Club, nur wenige hatten den Mut zum weitermachen. Kontakte zum Jazzclub Rödermarkt halfen uns, in der "Vereinsbürokratie" zu bestehen. Eine 1. Odyssee durch die Veranstaltungsorte begann:
Dasdie, P33, Radison Hotel, Gewerkschaftshaus, Atrium Mainzerhofstr., Michaeliskirche, Haus Dacheröden, Palmenhaus Sgt. Pepper, Haus der Kulturen ( Barocksaal - Regierungsstr.), Gesellschaftliches Zentrum Wiesenhügel, Turmschenke, Barockschlößchen Gildehaus, Messe, Hotel Radisson.

 Die Zuschauerzahlen brachen ein. Es gab genug Alternativen. Jazz Rabatz hatte nur noch ca. 40 Gäste (Vor der Wende im KuFZ und ZKdJS Hunderte)

 

1992/93

Es waren nur noch 3 Mitglieder übrig. Eine Zeit der Neuorientierung begann. Suche nach eigenen Räumlichkeiten: Bananenkeller, ehemalige Puppenbühne, Haus Dacheröden, Löwenburg. Fündig wurden wir bei Peterknecht. Zu viert haben wir den Keller gemietet und ausgebaut. Tonnen Schutt von zwei Mauern über Baucontainer Zumnorde mit Erlaubnis schubkarrenweise entsorgt.

 

1993 - 1997

Der Jazzclub Erfurt bezog die Kellerräume "Anger 28/29" der Buchhandlung Peterknecht. Manches war bautechnisch grenzwertig wie z.B. die handgesteuerte Abwasserpumpe…. Unsere erste eigene Spielstätte lockte neue Mitglieder. Viele Ehrenamtliche investierten wieder viel Zeit in Ihren Club.

Wir waren übrigens 1993 vielleicht der erste Nichtraucherjazzclub in Deutschland. Ein Marlboro Werbe Angebot wurde z.B. abgelehnt.

 

Konzerte im Keller und anderen Spielstätten:

Nils Landgren, Heinz Sauer u. Michael Wollny,Maria Joao,Sara K, Benny Baley Quintett,Louis Moholo, Vince Weber, Häns`che Weiss Trio, Albert Mangelsdorff, Ekkehard Jost Quartett, Irakere, Jeff Berlin, Louisiana Red, Dick Heckstall-Smith John Etheridge Group, Papa Bues Viking Jazzband, Chris Barber and Band, Rene Franc Quintett, Chico Freeman, Bob Kerr and his Whoopee Band, Mari Boine, Sandy Lomax and Thomas Finke Trio, Big Band Vielharmonie, Big Band Dicke Luft, Conny Bauer, Zentral Quartett, Làrt de Passage, Budapester Ragtime Band, Bob Hall and Dave Peabody, Lester Bowie, Al Jarreau, Keith Smith and Hefty Jazz Allstars, Trevor Richard Trio, Eb Davis and KB`s Jungle Band, good News, Postel u. Pötsch, J. Kerth, Thomas Stelzer, Angelika Weiz u. Band, usw.

 

Mit Sara K war unser Keller sogar zwei Abende hintereinander mit je 120 Gästen total ausverkauft, Adam Holzmann (Miles Davis) jeweils einmal.

 

1997

Kündigung des Mietvertrages auf Grund des Umbaues und Nutzung des gesamten Hauses durch den Vermieter.

Wieder Suche nach was Neuem: (Dacherödenkeller, Kowokeller, ...)

Das Architekturbüro unseres Stammgastes Karl Scheeler hatte gerade das Gildehaus in Arbeit und bot uns an den Ausbau des Gewölbekellers mit Fördermitteln und in Absprache mit der Handwerkskammer fachkundig zu betreuen. So bauten wir unseren zweiten Keller aus (Fußboden abgesenkt...)!

Als Zwischenlösung konnten wir das Barockschlösschen im Hof für Konzerte nutzen.

 

1999 - 2019

Wir hatten fast 20 Jahre dann den fast perfekten Jazzkeller bestens gelegen am Fischmarkt. Dank der Handwerkskammer, Stadt, Land und Sponsoren für günstige Miete und Fördermittel. Zwischen 20 bis über 50 Konzerte im Jahr, Sessions, Jazzfasching, individuelle Feiern, ...

Größere Konzerte im Rathausfestsaal, Messehalle, … Thomaskirche, ...Haus der sozialen Dienste.

Mitgliederzahlen 50 – 100 (?), ca.10 engagiert im Vorstand und Beirat und ca. 20-30 bei Diensten.

2016

Es werden immer weniger Konzerte durchgeführt, der Vorstand will nicht mehr und gibt auf, es findet sich niemand aus dem Verein der weitermachen will. Die Existenz des Jazzclub Erfurt ist in Gefahr.

Einige (Combi und Marko) suchten in der Stadt unter Musikern und Freunden nach geeigneten Leuten für einen Neuanfang. Frank Z, Stefan, Diana, Klaus G, Dirk, Klaus W,... konnten zum Mitmachen gewonnen werden.

Konstituierung eines neuen Vorstandes im Jedermann (Sommer 2016?). Später Wahl bei MV im Herbst.

2017

Neustart mit wieder über 50 Konzerten, Sessions, Film- und Tonbandabenden. Große Formate mit Open Air im Hirschgarten, Michaelis- und Thomaskirche folgten.

 

2018

Kündigung durch die Handwerkskammer mit vorherigen Ärgernissen (Zufahrt und Parkverbot...) Die Stadt und die Presse konnte auch nicht mehr helfen. Ein Jahr Verlängerung bis Ende 2019 und eine Abfindung konnten wir erreichen.

 

2019

Letztes Jahr am Fischmarkt. Am Ende mussten wir endgültig raus. Unsere Sachen könnten wir für eine Weile im Barockschlösschen einlagern.

 

2020

Die umfangreiche Suche nach einer neuen Spielstätte war erfolgreich. Die Museumsgaststätte ist es dann mit einer Kampfabstimmung bei einer MV im Februar 2020 geworden.

Obwohl es noch keinen Mietvertrag gab und etliche Genehmigungen fehlten begannen wir sofort mit dem Ausbau. Viele fleißige Helfer waren beteiligt, tausende Stunden wurden geleistet. Manche Behörden wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Zum Glück ging alles gut. Unser Elan und unsere Tatkraft überzeugte alle. Der Behörden- und Genehmigungskram war aber trotzdem ganz schön lästig (Stephan, Gabi und Combi).

Schon im April hätten wir öffnen können …

Dann kam im März der 1. Corona Lock down. Eröffnung war dann im Juni mit Open Air auf dem Museumshof. Weitere Konzerte haben wir im Biergarten des Mukellers und beim Pandemistisches Gartentheater veranstaltet.

Jazzmeile, Jazz in The City, …

2. Lock down ….

 

2021

Kultur Lock down bis ca. Mai.

Open Air Kultursommer im Museumshof mit Theater Magica, Mukeller, Museum und Verein Americas.

Dadurch ist vielleicht auch eine nachhaltige Nutzung dieses tollen Museumshofes für die Zukunft möglich geworden. In unserem Mietvertrag war die Nutzung des Hofes ausdrücklich ausgeschlossen.

Buga 21: über 20 Konzerte auf dem Petersberg.

Jazzmeile, Thomaskirche.

 

2022

Seit Januar wöchentliche Konzerte und Session mit max. 40 % Auslastung.

 

 

Die Musiker lieben die konzertante zuhörende Ruhe und intime Clubatmosphäre mit fachkundigem

Publikum. Im Laufe der 40 Jahre organisierte der Jazzclub weit über Tausend (ca. 1500) Konzerte.

 

Partner: Jazz in The City, LAG mit Jazzmeile, Stadt, Land und Bund, Sponsoren,...

 

Spielstättenpreise

Applaus 3x

 

Clubchefs:

Reinhard Schubert

Lutz Klottig

Claus Bartsch

Uwe Zeigerer

Uwe Schröpfer

Dieter Müller

Stefan Knoll

Reinhard Kindt (Combi)